De Duitse dichter, schrijver en graficus Christoph Meckel werd geboren op 12 juni 1935 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Christopher Meckel op dit blog.
Uit: Russische Zone
„Im amerikanischen Juni nach dem Ende des Weltkriegs wurde ich sanglos-klanglos zehn Jahre alt. Wir überlebten und lebten weiter, aus dem Haus der Großeltern wegquartiert – die Militärbehörde war gnadenlos, das gebrochene Bein der Großmutter war ihr egal –, im vierten Stock eines bombenbeschädigten Wohnblocks am Westrand Erfurts. Unterm Fenster verlief eine Katzenkopf-Straße, von verirrten Granaten der Deutschen zu Steinschutt verhackstückt – Erfurt wurde zuletzt aus dem Zentrum mit fünf oder sechs Geschützen verteidigt. Gegend der Bombentrichter, verwüstete Gärten, öde Feldflächen bis an den Steigerwald. Das waren Kohlfelder – sie erschienen mir endlos –, vor der Ernte von allen Seiten gerecht beklaut, danach von Hungernden in Besitz genommen; Kinderhände, Altweiberfinger rupften wie Viehmäuler schnell und geübt die zurückgelassenen Reste Kohl; noch einmal fand der vorletzte Hunger bescheidene Reste in Staub und Schlamm; packte der letzte Hunger zum letzten Mal, was von Blatt und Strunk kaum noch sichtbar herumlag.
Nach wenigen Wochen waren die Amerikaner zum neuen Weltbild der Deutschen geworden. Die Gewißheit, im Westen am Leben zu sein, beruhigte den Menschen, der übrig war, und belebte seinen Wunsch nach menschenmöglicher Zukunft. An der nahen Kreuzung, von der Veranda aus sichtbar, war ein Checkpoint improvisiert für jeden, der im Untergrund den Krieg überlebte, Verfolgung und Urteil entkommen war. Plakate und Lautsprecher machten die Stelle bekannt. Es kamen irre Gestalten zum Vorschein, die hier niemand gesehn noch vermutet hatte, Knochengeschöpfe in Lumpen, unschlüssig, verhuscht, von entschlossenen Gesichtern hingeführt, Männer und Frauen, allein, ohne Kinder. Ich hatte kein einziges Kind bemerkt und konnte mir denken, daß es Leute gab, die keinen Grund hatten, an den Checkpoint zu gehen. Wäre ich hingegangen? Ich wußte es nicht. Ich hätte mich ohne den Checkpoint befreiter gefühlt.
Es erschien auch ein alter Offizier – aus dem ersten in den zweiten Weltkrieg verschlagen – in zerknitterter Uniform, behängt mit Orden, nachdrücklich hinkend in ausgetretenen Stiefeln. Er salutierte vor den verblüfften GIs, über-gab eine Waffe, wurde abgeführt, in der nächsten Querstraße stand ein geschlossener Jeep. Das geflüsterte Wort der Nachbarn hieß Deserteur, mir wurde versichert, daß ihm nichts passierte. Dem zieht man die Uniform ab und läßt ihn laufen. Woher der Mensch kam, wurde nicht bekannt.”
Het was de adem in de sneeuw
Het was de adem in de sneeuw en de wijn in de ochtend
de autopech in de rivierbedding, de vos in de bergen
het was de muis die een scheiding door het gras trok
en het was het van regenbuien druipende haar.
Nu is het dat gepraat over de sneeuw en de adem
de rivier, de wijn, het haar. De rest is gewoon gepraat.
En de muis, het gras, de muis – hoe zat dat met de muis.
Vertaald door Frans Roumen
Christoph Meckel (12 juni 1935 – 29 januari 2020)
Zie voor nog meer schrijvers van de 12e juni ook mijn blog van 12 juni 2020 en eveneens mijn blog van 12 juni 2019 en ook mijn blog van 12 juni 2016 deel 2.